UKW-Technik

Ultrakurzwellen im Visier der UKW-Amateure

Ultrakurzwellen haben eine begrenzte Reichweite. Sie ist quasioptisch – so weit man sehen kann. Nur Hindernisse stören die Reichweite. Die Ultrakurzwellen (UKW) liegen im Frequenzbereich von 30 MHz bis 300 MHz. Mit anderen Worten zwischen 10-m und 1-m Wellenlänge. Darunter das für den Amateurfunk relevante 6-meter-Band (50-52 MHz) und das 2-meter-Band (144-146 MHz). Für das 4-meter-Amateurband (70-MHz) geben bisher nur wenige Länder-Verwaltungen Lizenzen aus.

Als einzige UKW-Frequenz hat das 6-meter-Band noch Kurzwellen-Eigenschaften in seiner Ausbreitung “geerbt“. Dies verspricht interessante Experimente, etwa bei Reichweitentests.

Sendet man jedoch von einem erhöhten Standort aus, kann man größere Reichweiten erzielen. Durch den Einsatz von Relaisstationen lassen sich Hindernisse ausblenden. Der UKW-Sprechfunk in Frequenzmodulation hat sich allgemein durchgesetzt. Weil es in FM auch bei Kraftfahrzeugen selten zu Störungen kommt.

Erste Gehversuche mit Konvertern

Ende der 1960-Jahre begann ich mit dem Empfang der Ultrakurzwellen. Mittels eines 2-meter-Konverters, der als Bausatz der Firma Semco kam und meinen Kurzwellen-RX (von 28-30 MHz) erweiterte. Als Antenne diente zunächst ein Dipol aus 240-Ohm-Kabel, den ich an der Fensterscheibe meines Fensters mit Tesafilm befestigte. Mein Versuchsaufbau funktionierte auf Anhieb.

Eine kleine Baugruppe erweitert den Frequenzbereich des Empfängers (Foto: VE6AQO)

Ultrakurzwellen und Überreichweiten

Aufgrund des Einflusses der meteorologischen Bedingungen wartet der UKW-Bereich mit vielen Überraschungen auf. Auf jeden Fall sind Überreichweiten in den Monaten Mai bis September (Sporadic-E) zu beobachten. Oder treten bei Inversions-Wetterlagen (Temperatur-Inversionen) in der Troposphäre auf. Die Troposphäre ist die Luftschicht, in der das normale Wetter stattfindet. Inversions-Wetterlagen kommen durch meteorlogische Vorgänge vor, etwa wenn sich wärmere Luftschichten über oder zwischen kältere Luftschichten schieben. Abgesehen von Aurora-Reflexionen in Nordeuropa finden Reflexionen an der Ionosphäre bei UKW nicht statt. Oder nur sehr selten. Dafür aber an Sporadic-E–Wolken oder an Flugzeugen.

Übrigens verglühende Meteoroiden lassen sich als Reflektoren bei Meteorscatter vortrefflich nutzen. Es passiert zwar nicht jede Woche, ist aber ein Highlight für jeden Funkamateur.

Weiterführende Links

UKW-DX-Blog ↗

Wilfried J. Klein

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Wilfried J. Klein

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